Tante-Suse-Biosk-Tee

Ein gewöhnlicher Nachmittag. Wie schön wäre jetzt ein Seelenknutscher in Gestalt einer Tasse frisch gebrühten Kaffees, aromatischen Tees mit Snack und Schnack in heimeliger Atmosphäre…
Während ich das so vor mich hin ersehne, führt mein Weg an den Fenstern eines Ecklädchen vorbei. Der erste Blick von außen verwirrt mich. Was ist das hier … ein Kiosk? Eine Bäckerei? Ein Gemüseladen oder ein Café?
Auf jeden Fall weckt die gemütliche Atmosphäre drinnen meine Aufmerksamkeit. Die Tische am Fenster mit Kerzen und ein Blick auf die Angebotstafel scheinen das zu verheißen,  wonach mir gerade der Sinn steht.

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„Tante Suse’s Biosk“ – Tante Emma im zeitgemäßen Bio-Gewand?
„Hier war bis vor drei Jahren tatsächlich ein Eckkiosk, wie man ihn überall findet, mit Zigaretten, Zeitung und Schokoriegeln im Angebot “ erfahre ich von Susanne Wihlfahrt,  Inhaberin und Namenspatin des Biosk, inmitten des Maritimen Viertels der Kieler Wik.
Den Kioskcharakter, der durch das besondere nachbarschaftliche Flair belebt wird, hat sie übernommen. Das Sortiment ersetzte sie durch eine vielfältige Palette an Bioprodukten, frischem Gemüse, Obst und Backwaren.
Durch den kleinen Cafébetrieb im Laden lädt sie ihre Kunden zum längeren Verweilen ein.
Ihre Kunden, das sind nicht nur die Bewohner der umliegenden Häuser, sondern auch Mittagspäusler aus den nahen Geschäften, Studenten der Muthesiusschule und die Künstler des „Atelierhauses“ im gegenüberliegenden Anscharpark.

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Im Speisenangebot: vegetarische Suppen, Quiches, Crêpes, Salate und andere Köstlichkeiten.
Einen großen Teil der Zutaten, wie auch Brot und Honig bezieht sie von Anbietern aus der Region.
Ich frage mich, wo so viele Gäste zur Mittagszeit Platz finden?
Das Café mit Wohnzimmercharakter im charmanten Vintage-Stil erscheint mir wahrlich nicht so, als könne es einem größeren Ansturm an Mittagsgästen gerecht werden.
„Alles eine Frage des richtigen Timings“, erklärt Susanne Wihlfahrt.

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Uncle Gaylord’s Geist
Während ich eine große Tasse Ingwer-Limettentee und ein vegetarisch belegtes Brötchen genieße, blättere ich in einem Heftchen mit Gedichten.
Der vielsagende Titel: „Am Arsch der Stadt“ von Michael Hergt und Pepe Lange.
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Ein Büchlein mit poetischen Texten und Schwarz-Weiß-Fotos die einzig von „Tante Suse´s Biosk“ handeln.
Daraus erfahre ich zum Beispiel, dass Susanne Wihlfahrt eine Weile in Oakland, Kalifornien lebte und sich von „Uncle Gaylord’s Caffe Espresso“ in der Piedmont Avenue, dem ältesten der vielen Coffeeshops dort, inspirieren ließ.
Ich lese auch, wie holprig der Anfang war und dass sie das Mobiliar für ihr Lädchen geschenkt bekam, Tische und Stühle selber aufarbeitete, Regale schreinerte und Kissen nähte.

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Tante Suse’s Biosk in der Adalbertstraße, schräg gegenüber der Petruskirche ist nicht nur in der kälteren Jahreszeit einen Besuch wert. Wer im Sommer in der Wik unterwegs ist, dem wird die bunt bepflanzte Badewanne vor dem Laden auffallen und die Blumenranken an der Eingangstür.
Dann kann man auch draußen sitzen und den ganz besonderen Charme des Maritimen Viertels auf sich einwirken lassen.
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Kurzfilm
Maritimes Viertel

Der Biosk von „Tante Suse“ – bezauberndes Kleinod im Maritimen Viertel Kiel

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